Seitdem ich meine neuen Medikamente bekomme, geht es langsam wieder etwas aufwärts mit dem Wohlbefinden. Ich habe auch die Erlaubnis meines Arztes bekommen, wieder ein wenig zu walken oder langsam zu joggen. Deshalb habe ich mein Training wieder aufgenommen. Nur das Krafttraining schaffe ich noch nicht so richtig, ich mußte die Übungen gegen einfachere austauschen. Dafür gehe ich öfter mal ein wenig spazieren.
Aber die Vertretung, die ich jetzt über viele Wochen machen muß, bekommt mir gar nicht gut. Mein ganzer Biorhythmus kommt dann aus dem Gleichgewicht und ich habe Probleme mit meinen Mahlzeiten. Morgens bin ich unausgeschlafen und habe gar keinen Hunger. Wenn ich Hunger habe, finde ich keine Zeit, um Pause zu machen. Auf der Rückfahrt im Zug schlafe ich beinahe ein, wenn ich meine Überstunden abgerissen habe. Und zu Hause habe ich dann Heißhunger-Attacken. Nachts tue ich trotz Schlafmittel kein Auge zu. Das ist gar nicht so einfach!
Ich versuche, möglichst viel zu trinken und viel Obst zu essen, damit nicht mehr so viel Platz im Magen für die fettigen Schnellgerichte ist. So esse ich zwar abends ungesund, aber wenigstens nicht so viel.
Deshalb habe ich die Hoffnung, die Vertretung mit nicht mehr als zwei bis drei Kilo Zunahme zu schaffen. Das wäre dann nur noch die Hälfte von dem, was ich in den Vorjahren nachher drauf hatte. Und ich weiß ja nun auch, wie man die Pfunde schnell wieder los wird.
Wenn nur dieser blöde Köter nicht immer so schmeicheln würde. Der ist sehr penetrant und extrem gerissen. Meinen Ernst hat er auch in Urlaub geschickt, den sehe ich wohl erst nach den Schulferien wieder. Dabei habe ich keine Zeit, mich um die Kalorienvorgaben zu kümmern, Eintragungen zu machen oder Essen abzuwiegen. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, wieviel ich für Krisensituationen wie diese bei Aiqum gelernt habe. Also auf in den Kampf!