Am Morgen schien die Sonne und es gab ein wundervolles Frühstück mit Eiern, Milch, Käse, frischen Brötchen, Butter und Honig von unserem Bauernhof. Danach wurde ich aber recht unsanft aus meinem Schweinehunde-Paradies gerissen. Der erste Weg führte Moosi und Herrchen ins Fremdenverkehrsamt, um eine Wanderkarte zu kaufen.
Oh, no! Ich hatte mich schon so gefreut, dass Moosi gar keinen Reiseführer für dieses Gebiet bekommen hatte, und jetzt das! Wenigstens hat Mario Tranti über diese Gegend kein Buch geschrieben.
Moosi beschloss, mit Herrchen zuerst einmal eine Wanderung über den Malerwinkel in die nächsten Ortsteile zu machen. Na, das war angeblich eine leichte Wanderung von 1,5 Stunden, also gerade noch machbar für ein müdes und ruhebedürftiges Haustier wie mich. Wir stapften also den Berg hoch und genossen die schöne Aussicht auf den Ort.
Leider waren wir nach 1,5 Stunden auch nicht mal annähernd wieder zu Hause. Im Gegenteil – wir waren gerade erst in dem Ortsteil angekommen, der am weitesten von unserer Ferienwohnung weg war. Das bedeutete noch einen Rückweg von weiteren 1,5 Stunden. Heul!! So eine Gemeinheit! Wir hatten uns aber nicht verlaufen, sondern es war ein Druckfehler in der Zeitangabe. Heutzutage kann man wirklich niemandem mehr trauen. Nicht mal der Kurverwaltung von Bad Feilnbach.
Ich hinkte und humpelte, aber Moosi und Herrchen beachteten mich gar nicht. Sie entdeckten unterwegs verschiedene uralte Verkehrsschilder. Sie lachten darüber und suchten nach noch mehr Schildern. Deswegen achtete Herrchen nicht auf den Rucksack und ich habe schnell ein paar Madeleines daraus geklaut. Das kommt davon!
Nachmittags wollten die beiden schon wieder losziehen. Hilfe! Ich jaulte und jammerte, und sie bekamen Mitleid. Um die Gegend kennen zu lernen, wollten sie mit mir eine Fahrt zum Schliersee und zum Tegernsee machen. Gottseidank, sie wollten nicht wandern!
Das Wetter wurde noch sonniger als am Vormittag, und ich ließ mir die Strahlen schön auf den Pelz scheinen. Wir machten an jedem der beiden Seen ein Stündchen Pause. Es gab Apfelschorle und Weißbier, und meine Pfoten erholten sich endlich wieder. Oberbayern ist wirklich sehr schön, aber am Tegernsee geht es zu wie auf einem Kirmesplatz. Sooo viele Touristen. Schrecklich. Wenn es dort wenigstens das passende Essen gegeben hätte: Popcorn, gebrannte Mandeln, Fischbrötchen und Reibekuchen. Das wäre endlich mal was für mich gewesen!
Zum Abendbrot haben wir in im Gasthof Bärenstubn Rehfilet gegessen und leckere Nusstorte zum Nachtisch verspeist. Mann, war die gut! Weniger gut war allerdings der Wetterbericht für die nächsten Tage. Der klang sehr deprimierend. Viel Regen und ganz kaltes Wetter. Hoffentlich muss ich morgen nicht schon wieder wandern.