Moosi ist gemein

Ich habe Euch ja schon erzählt, dass Moosi jetzt immer mit mir in diese Folterkammer namens „Sportfabrik“ geht. Was soll ich sagen – es ist genau das passiert, was ich erwartet habe: Der oberste Folterknecht (Helmut) hat die arme Moosi so schrecklich gequält, dass sie schon die ersten Gesundheitsschäden hat! Was tue ich jetzt bloß? Ich will der armen Moosi doch helfen, sie darf nicht krank werden. Ich brauche sie doch! Vielleicht hat ja auch ihr Gehirn schon ein bisschen gelitten. Wenigstens sieht es so aus.

Seitdem sie sich dort Woche für Woche verausgabt, sieht sie ganz mickrig und zusammengeschrumpft aus. Und wenn ich ihr helfen will, gesund und kräftig zu bleiben und sie darum bitte, wenigstens einmal pro Woche auf dem Sofa auszuruhen, dann krieg ich einen Klaps auf die Pfote. Das ist soooo gemein. Letzten Dienstag ist sie beim allerschlimmsten Schneegestöber ins Studio gegangen, zu Fuß! Jedesmal muss ich brav mitgehen und sogar am Wochenende noch raus in die Eiseskälte, zum Joggen. Es interessiert Moosi nicht, ob es schneit oder friert oder in Strömen giesst.  Ich hasse den Winter.

Heute morgen habe ich Moosi an der Talsperre angefleht, doch mit ihren Kräften etwas mehr hauszuhalten. Ich habe all meinen Charme zusammengenommen und sie mit meinen großen braunen Hundeaugen flehend angesehen. Und was hat sie gemacht, dieses undankbare Biest? Sie hat mich an der Staumauer an das Eisengeländer von der Treppe angebunden und ist ohne mich weitergelaufen.  Ich hab da in der Eiseskälte von Minus 3 Grad gewartet und gewartet, und Moosi kam  nicht. Das ist nun der Dank.

Wenigstens habe ich es geschafft, ein paar andere Menschen davon abzuhalten, in der Kälte herumzulaufen. Ich habe sie freundlich zum Faulenzen ermuntert, und sie sind wieder zurückgegangen zu ihren gut geheizten Autos. Das hat mir wieder Auftrieb gegeben. Ich habe gemerkt, dass es doch noch Leute gibt, die gehorchen, wenn ein Schweinehund Ihnen gute Ratschläge gibt. Nach einer Stunde kam Moosi endlich wieder und hat mich losgemacht. Sie hat mich nicht mal gelobt, dass ich so brav gewartet habe. Die kriegt schon noch ihr Fett!

Was Moosi nicht weiss: Ich habe mich mit ein paar von ihren Aiqum-Mädels verbündet. Jawoll! Die wollen nämlich, dass Moosi im März zu einem fröhlichen Abend mit Steaks und Bier in den „Alten Kaiser“ kommt, und haben mich um Hilfe gebeten. Na, das lass ich mir doch nicht zweimal sagen! Ich habe mir also mal wieder mein Hypnosehandbuch rausgekramt und auch den „Bergischen Restaurantführer“, damit Moosi in Stimmung kommt.  Hoffentlich riecht die jetzt nicht Lunte, sonst gibt es wahrscheinlich nur noch Rohkost. Ächz!

Heute morgen hatte Moosi ihren Figurtest. Also, das Ergebnis verstehe ich einfach nicht! Da hat sie nur 500 Gramm abgenommen, nach einem wochenlangen Stillstand. Ich habe schon erleichtert aufgeatmet. Dann hat sie aber das Maßband genommen und siehe da – Taille 77 und Hüfte 94 cm. Wie kann das sein??? Das sind gleich viele Zentimeter in der Hüfte und nur 2 cm mehr in der Taille als im Sommer, mit 62,4 kg! Da stimmt doch was nicht! Ich glaube, ich muß mal meine Kumpels von der SHSH um Rat bitten, sonst wird Moosi immer dünner und ich sehe bald aus wie ein Windhund.

Eine Hoffnung habe ich aber noch: Nächste Woche ist Karneval, da ist die Versorgung mit leckeren Bierchen und heissem Glühwein gesichert.

Über Lumpazi

Ich bin ein ganz seltenes Tier - ein Innerer Schweinehund. Ich bringe Dich dazu, zu viel zu essen, auf dem Sofa zu fläzen und Dich vor Arbeit und Sport zu drücken. Und ich freue mich, wenn Dein Bäuchlein dick und rund wird, denn dann geht es mir gut. Wuff!
Dieser Beitrag wurde unter Tierschutz, Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Moosi ist gemein

  1. Ohjee, du armer Lumpazi.
    Dich in der Kälte sitzen zu lassen ist wirklich gemein. Ich bin sicher, dass der Moment der Revanche kommt. Wie wäre es denn, wenn Du beim Steakabend ein paar Pommes oder eine schöne Sauce Bernaise auf den Teller schmuggelst?

  2. Da hat Tom ja so recht 😉

    So einen armen Schweinehund einfach so ans Geländer zu binden ist schon nicht die feine „bergische“ Art.

    Viele Grüße von

    Lutz und Anja Balschuweit

    (vielleicht sehen wir uns ja mal an der Sperre)

Kommentare sind geschlossen.