Wenn Wünsche wahr werden

Ich hatte mir doch sooo fest vorgenommen, es nie, nie, niemals garnie nicht wieder zu tun. Mir etwas zu wünschen, meine ich. Aber leider habe ich meine guten Vorsätze vom Januar vergessen und habe es doch gemacht. Das hab ich jetzt davon.

Wenn ich vorher gewusst hätte, was ich mir mit meinen Wetterwünschen eingebrockt habe, dann hätte ich Herrchen und Moosi die Autoreifen angestochen, damit sie nicht in Urlaub fahren können. Hab ich aber leider nicht. Ich bin also selbst schuld!

An unserem ersten Tag im Allgäu war die Welt noch in Ordnung. Ich durfte faul auf der Terrasse liegen und lauter leckere Sachen futtern. Abends gab es einen kleinen Spaziergang und einen leckeren Schweinsbraten. Ein toller Anfang! Doch dann…..

dann wurde mein Wunsch erfüllt. Schon in der Nacht gab es schlechtes Wetter. So ein richtiges Sauwetter. Ich freute mich schon, gemütlich auf dem Sofa abzuhängen. Gerade wollte ich es mir bequem machen, da zogen Moosi und Herrchen die Regenkeidung an. Sie machten eine Wanderung und ich musste mit. Brrr… Es nieselte, und Herrchen und Moosi wanderten durch Oberjoch und  Unterjoch. Es war kalt. Nur zehn Grad. Dann fing es auch noch an zu gießen wie aus Eimern.

Regen in Oberjoch

Gottseidank hatten die beiden ein Einsehen und wir gingen in einen Gasthof, um uns aufzuwärmen. Ich war froh, dass wir danach wieder zurück gefahren sind und Moosi leckeren Spargel für uns gekocht hat.Und abends, als ich mich gemütlich hinkuschelte, was tat ich da? Genau – ich wünschte mir, dass es nicht mehr so regnet, denn Moosi und Herrchen wollten zur Bergstation auf dem Imberger Horn.

Es regnete auch tatsächlich nicht. Aber ich konnte mich nicht darüber freuen. Es schneite nämlich. Ehrlich! Wir fahren in die Sommerferien und es schneit. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie sauer ich da war? Ich quengelte, damit Moosi und Herrchen mit der Seilbahn ins Tal fahren sollten. Das taten sie aber nicht. Sie machten genau das Gegenteil – eine sehr ausgiebige Wanderung. Grrrr….. ich hätte sie am liebsten in den Allerwertesten gebissen. Aber das tut ein braver Schweinehund ja nicht.

Völlig erledigt bin ich abends eingeschlafen. Puh – war ich müde. Aber ich konnte ja ausschlafen. Dachte ich wenigstens. Konnte ich aber nicht, weil ich morgens um kurz vor fünf vom Geläut dutzender Kuhglocken geweckt wurde. Die Kühe wurden nämlich für den Sommer auf die Bergwiesen getrieben. Menno! Warum müssen diese Viecher denn so bimmeln, können die nicht leise spazieren gehen? Das tu ich doch auch. Aber das Gebimmel gab mir auch Hoffnung: Wenn die Kühe auf die Sommerwiesen gehen, wird kein Frost mehr erwartet. Das hatte ich mir vor dem Einschlafen gewünscht.

Am nächsten Tag war es auch nicht mehr so kalt, aber es nieselte. Moosi sagte, wir würden nicht wandern, sondern etwas besichtigen, was sie schon lange einmal sehen wollte, denn dafür wäre genau das richtige Wetter. Prima! Ein Museum oder sowas, da wird man wenigstens nicht nass, dachte ich. Aber das war ein Irrtum, denn wir besichtigten kein Museum. Wir fuhren nach Oberstdorf und besichtigten die Breitachklamm. Das ist eine ganz enge, tiefe Schlucht, wo von den Felswänden überall das Wasser rieselt. Das bedeutet, man wird total durchnässt. Das hatte Moosi mit dem richtigen Wetter gemeint. Dieses Miststück.

Dieses Mal wollte ich schlauer sein. Ich wünschte mir, dass es weder schneien noch frieren noch irgendwelche Niederschläge geben sollte, damit ich endlich mal einen schönen Urlaubstag geniessen konnte. Am nächsten Morgen schien die Sonne und wir wanderten los. Ich war happy! Moosi und Herrchen wollten zum Giebelhaus und dann weiter zur Schwarzenberghütte. Ich wünschte mir, dass sie nicht den Sommerweg wählen würden, sondern lieber den Fahrweg, weil der nicht so modderig ist.

Das Wetter war herrlich und angenehm warm und im Giebelhaus gab es ein leckeres Mittagessen. Aber als wir wieder nach draußen gingen, bekam ich beinahe einen Schock. Es war auf einmal richtig warm geworden und der Weg war sooo steil.  Schatten gab es auch nicht auf dem Fahrweg. Alle hundert Meter musste ich schnaufend stehen bleiben. Die Zunge hing mir aus dem Maul. Mann, hatte ich Durst. Hätten wir doch den Sommerweg genommen! Aber oben gab es endlich ein leckeres Bierchen. Der Weg nach Hause ging dann zum Glück nur noch bergab. Nach siebeneinhalb  Stunden waren wir wieder zu Hause. Ich war völlig kaputt, aber wenigstens das Wetter war schön, deshalb wünschte ich mir für morgen auch wieder Sonnenschein.

Wanderpause

Unser letzter Urlaubstag war auch wunschgemäß sonnig und warm und wir machten uns auf den Weg zur Willersalp. Dieser Weg ist sehr steinig und noch viel, viel steiler als der Weg vom Tag davor. Gar nicht gut für die Pfoten. Man muss zwei Stunden lang immer bergauf steigen, bis man endlich da ist. Und es war nicht nur sonnig, sondern wahnsinnig heiss. 32 Grad waren es, und ich sehnte mich so sehr nach einem kalten Getränk. Die Sonne brannte, und auf der Willersalp war kein schattiges Plätzchen frei. Moosi und Herrchen bekamen einen Sonnenbrand und ich kicherte schadenfroh. Ich habe nämlich ein schützendes Fell. Ätschbätsch!

Ich war glücklich, als wir uns endlich an den Abstieg machten und ein kühler Wind aufkam. Nur als es immer stürmischer wurde und mir der Staub in die Augen geweht wurde, fand ich es gar nicht mehr lustig. Ich hatte nämlich keine Sonnenbrille wie Moosi und Herrchen. Als wir im Tal ankamen, gab es ein Gewitter und begann kräftig zu hageln. Wir flitzten schnell ins Haus.

So habe ich mir jeden Tag mein Wetter gewünscht. Das gab es auch, genau so, wie ich es bestellt habe. Aber was bekam ich: Lauter Sauwetter und Hundstage. Jedesmal hatte es einen riesigen Haken, und ich war der Dumme. Wie war das noch: „…denn sie könnten erfüllt werden?“ Genau.

Über Lumpazi

Ich bin ein ganz seltenes Tier - ein Innerer Schweinehund. Ich bringe Dich dazu, zu viel zu essen, auf dem Sofa zu fläzen und Dich vor Arbeit und Sport zu drücken. Und ich freue mich, wenn Dein Bäuchlein dick und rund wird, denn dann geht es mir gut. Wuff!
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