Heiliger Sankt Florian

Ich möchte mal wissen, wer Moosi diese Vorliebe für alles, was mit Garten zu tun hat, vererbt hat. Von ihrer Mutter hat sie es nicht. Die weiß nicht mal, dass beim Pflanzen das Grüne nach oben muss. Und auch nicht von ihrem Vater. Der kann nämlich Möhren und Unkraut nicht unterscheiden. Aber wer es auch war – er hätte einen schlimmen Tod verdient!

Immer, wenn sie irgendwo in Urlaub ist, muss Moosi unbedingt auf eine Gartenschau oder in einen Botanischen Garten gehen. Das ist dann immer eine richtige Tortur für meine Füße. Ich habe wirklich aufgeatmet, dass es im Allgäu keine Gartenschau gab und ich mal einen Urlaub ohne Gartenbesichtigung hatte.

Lange hatte ich allerdings keine Freude, denn es gibt ja leider auch noch die Wochenenden, an denen Moosi ihrer Hortomanie frönen kann. Zwar gibt es zur Zeit keine Gartenschau in unmittelbarer Nähe, aber das macht ja nichts. Denn wir haben ja noch den Westfalenpark in Dortmund. Hurra! In den dürfen nicht nur Westfalen rein, sondern auch Rheinländer, so wie Moosi. In diesem Park gibt es nicht nur kilometerweite Wege und eine Menge Rasen, Stauden und Teiche, sondern auch tausende von Rosen, weil dort das Deutsche Rosarium mit ca. 2.600 Rosensorten ist. Ihr ahnt es schon – diese Rosen wollte Moosi sich alle ansehen.

Wir machten uns also Samstags in  aller Herrgottsfrühe auf den Weg, um pünktlich zur Öffnung des Parks da zu sein. Blöderweise hatte  der Wettergott mal wieder gar kein Mitleid mit einem armen Schweinehund, sondern ließ die Sonne so richtig mit Schmackes herunterknallen. 36 Grad im Schatten, wirklich eine tolle Temperatur, um herumzulaufen.

Für Nachmittags waren Gewitter angesagt, aber Moosi ließ sich Zeit. Den gesamten Rosenweg sind wir Station für Station abgegangen. Jede einzelne Rosensorte wurde begutachtet, jedes Schild gelesen und mit Herrchen darüber gefachsimpelt, ob diese Sorte gut für dieses oder jenes Beet wäre. Dauernd steckte Moosi die Nase in eine der Rosenblüten und schnupperte daran. Wenn Ihr das gesehen hättet!

Station des Rosenweges

Als wir endlich eine Pause machten, konnte ich nur noch hechelnd unter einen schattigen Sonnenschirm wanken. Dann durfte ich endlich meinen Durst löschen. Ich glaube, Moosi hatte von der Hitze einen Sonnenstich, denn anschliessend wollte sie auch noch die Prachtstauden und Päonien besichtigen.  Zum Schluss wollte sie dann noch den Florian besuchen, und ich fragte mich, wo der sein sollte. Ganz neugierig war ich auf den. Ich habe doch noch nie einen Heiligen gesehen.

Sankt Florian ist nämlich der Schutzheilige der Gärtner, und außerdem auch noch der der Feuerwehrleute. Da hat er bestimmt in diesem Park viel zu tun. So viel Gebüsch vor Feuer und so viele Pflanzen vor der Hitze zu schützen, ist bestimmt keine Kleinigkeit.  Ich frage mich, ob er auch Schweinehunde vor Gärtnern schützt. Darüber kann ich beim googeln nichts finden.

Dann sah ich aber, dass der besagte Florian gar kein Heiliger ist, sondern ein Fernsehturm, der „Florian“ genannt wird und mitten im Westfalenpark steht. Auf diesen Florian sind wir mit dem Aufzug raufgefahren und haben oben die schöne Aussicht genossen. Dann gab es noch einmal eine leckere Erfrischung, und danach sollte es endlich nach Hause gehen. Fünfeinhalb Stunden Qual endlich überstanden. Das war ein erhebender Augenblick.

Blick vom Florian

Beinahe hätte Moosi alles verdorben, weil sie gerne die Treppe heruntergehen wollte, anstatt den Aufzug zu nehmen. Ich habe sie aber so flehend angesehen, dass sie Mitleid bekam, und so musste ich sie doch nicht ins Bein beissen. Da hat Moosi aber noch mal Glück gehabt!

Über Lumpazi

Ich bin ein ganz seltenes Tier - ein Innerer Schweinehund. Ich bringe Dich dazu, zu viel zu essen, auf dem Sofa zu fläzen und Dich vor Arbeit und Sport zu drücken. Und ich freue mich, wenn Dein Bäuchlein dick und rund wird, denn dann geht es mir gut. Wuff!
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